Im Rahmen des Geschichtsunterrichts nahmen wir, die Klasse 10b, an einem Onlinerundgang durch das ehemalige Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen teil.

Die Museumspädagogin Jana Brahmann, die uns durch den Rundgang begleitete, informierte uns zunächst über das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), das Sperrgebiet und Speziallager, das Kellergefängnis ,,U-Boot‘‘ und den Neubau ab 1961. Außerdem zeigte sie uns auch eine Übersicht der Haftanstalten des MfS in der DDR und einen Stadtplan Berlins von 1989 sowie einen historischen Überblick zum Gedenkort.

Im Anschluss daran begann der eigentliche Rundgang durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. In einem Video wurde der Aufbau des Gefängnisses in der Zeit der DDR gezeigt. Wir erfuhren außerdem viel über die Haftbedingungen und die Verhöre.

Man konnte sehen, wie die Kellergefängnisse sowie die ausgebauten Sammel- und Einzelzellen aussahen. In den Sammelzellen befanden sich meist vier bis acht Personen und es war ein Luxus, wenn man einen Kübel in der Zelle hatte. Eine sehr interessante Information war, dass die Verhöre zu Beginn auf Russisch und nachts stattfanden. Außerdem sah man im Video die Untersuchungshaftanstalt mit einem Überwachungs- und einem Entkleidungsraum. Die Inhaftierten wurden mit einem Transporter dort hingebracht, der auch zu sehen war. Hier kamen zwei Personen in eine Zelle mit Waschbecken, Toilette und Bett. Außerdem mussten die Inhaftierten einen blauen Trainingsanzug und Filzpantoffeln tragen, ebenso wie Socken und Turnschuhe. An allen Zellen waren Sicherheitsdrähte zu sehen, die für Notfälle von den Gefängniswärtern benutzt wurden. Schließlich wurden noch die Isolationshaft mit dem Ampelsystem und der Verhörraum gezeigt. Dort fanden die Vernehmungen sowohl tagsüber als auch bis in die Nacht statt. Dies war für die Menschen eine physische und psychische Folter.

Am Tag durften die Häftlinge für 30 Minuten nach draußen – in einen Bereich mit den Maßen von etwa vier mal zehn Metern. Dieser Bereich war durch vier Wände und einen Drahtzaun als Decke begrenzt. Manche nutzten diese Zeit im „Freien“ zum Rennen, da dies nicht verboten war. Den Rest des Tages verbrachten sie in Isolation.

An das Video schloss sich ein Gespräch mit Jana Brahmann über den Haftalltag an, dessen grausame Umstände für uns nur schwer nachvollziehbar waren. Hier konnte die Klasse all ihre Fragen stellen.

Der Rundgang durch das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen war eine wertvolle Ergänzung zum Geschichtsunterricht, da das Thema uns auf diese Art besser erreicht hat als es durch einen Text möglich gewesen wäre.

Ein großes Dankeschön geht an Jana Brahmann, die uns einen wichtigen Abschnitt der deutschen Geschichte näher bringen konnte.

Soraya Donat und Lena Menzel, Klasse 10b

Förderverein BZS RSB

 

Schulsozialarbeit - SOS-Team

 

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